© RKW Raffis KreativWerkstatt – Raphael Wüst 2004 – 2014   •   Tel.: +49 172 736 83 26   •   Mail: raphael[at]r-k-w.net   •   Url: http://www.r-k-w.net   •   Impressum   •   Datenschutz

Kugeln drehen

Ob bei Naturrandschalen, Banksiazapfen, Ringen aus Tagua-Steinnuss o. ä.: wenn die Frage kommt, wie denn so etwas hergestellt wird, gelingt es mir meist, eine zufriedenstellende Antwort abzugeben. Bei den Holzkugeln ist das leider nicht ganz so. D.h. eine Antwort kann ich zwar geben, zufriedenstellend ist sie aber nur in ganz seltenen Fällen. Da ich in Zukunft sagen möchte: "Schaut doch einfach auf uns're Homepage", habe ich diese Galerie ins Leben gerufen. Und als ich anfing, mein Werken in Worte zu fassen, ist mir auch bewusst geworden, warum mich kaum einer versteht...

Wir beginnen damit, unseren Rohling für die Maschine vorzubereiten. Schon jetzt lässt sich in etwa der Durchmesser der später entstehenden Kugel voraussagen.

Grob in einen Zylinder verwandelt, wird die etwaige Mitte markiert, von der wir dann ausgehend die linke und die rechte Hälfte in eine der Kugel ähnliche Form bringen.

Gesagt, getan. Unsere ehemals angezeichnete Mittellinie wird kurz eingestochen. Was jetzt doch eher unspektakulär aussieht, ist später maßgebend für die Toleranzen, die wir in der Kugel haben und die natürlich möglichst gering sein sollten.

Das Ganze jetzt noch mal kurz aus einer anderen Perspektive, bevor die überstehenden Enden abgesägt werden.

In einer für jede Kugelgröße individuell gedrechselten Aufnahme wird alles Weitere an Drechselarbeiten geschehen. Da unser Endprodukt weder Eindrücke vom Futter noch von der Spitze haben soll, ist dieser Arbeitsgang unvermeidlich.

Die Kugel passt und wird jetzt noch so weit abgerundet, wie es die Genauigkeit meines Auges erlaubt.

Der Schnittrand am Kopf muss noch entfernt werden, bevor der eigentlichte "Trick" an der Sache kommt.

Hier und da wird auch mal gerne mit einem Korken nachgeholfen, weil die Kugel jetzt noch nich die 100%ige Form hat, um sich alleine in der Aufnahme einzuspannen.

Nachdem jetzt die optisch optimale Form erreicht ist, kommt folgend der Schritt, der die Abweichungen innerhalb des Durchmessers auf weniger als 1/10mm reduziert.

Nun kommt die entscheidende "Wendung". Die Kugel wird um 90° gedreht und der eben noch senkrecht zur Maschinenachse verlaufende Einschnitt ist unsere Solltiefe, auf die wir abdrechseln müssen. Das geschieht erst von der einen, dann von der anderen Seite. Selbstverständlich ist auch hier ein klein wenig Gefühl von Nöten, damit man nicht aus lauter Spaß am Schaben zu tief einsticht und so die ganzen vorangegangenen Aktionen umsonst waren.

Und das war's auch schon. Durch die Umwandlung von der Dreh- in die Längsrichtung kann man getrost davon ausgehen, dass unser Werkstück absolut rund ist. Und durch das Benutzen einer selbsklemmenden Aufnahme ist die Oberfläch zweifelsfrei glatt und ohne jegliche Unebenheiten.

X