Als Auftragsarbeit für meinen Sohn, dessen Lebensgefährtin sich in den grünen Schein dieses Holzes verliebt hatte, tastete ich mich sanft an selbiges heran und heraus kamen gleich zu Anfang zwei recht große quadratische Schalen.
Im Vergleich zu den meist sehr harten Hölzern, die ich zu dieser Zeit verstärkt bearbeitete, war das weiche Tulpin eine willkommene Abwechslung, da sich ausnahmsweise mal nicht größtenteils Staub, sondern vor allem schöne große Holzlöckchen vom Werkstück lösten.
Der Name Tulpin leitet sich wohl von seiner eigentlichen Bezeichnung, dem Tulpenbaum, ab. Im Süden und Osten Amerikas heimisch, ist der bis zu 60 Meter hohe Magnolien-Baum - bzw. sein Holz - als Whitewood oder auch als Yellow Popular ein Begriff. Laut meinen Quellen ist man allgemein der Ansicht, die Bearbeitbarkeit lässt sich mit der der Pappel oder der Linde vergleichen.
Anwendung findet Tulpin im Innenausbau, für Leisten, Rahmen oder Möbelteile. Auch im Modellbau ist es wegen seines geringen Gewichtes geschätzt. Selbst im Musikinstrumentenbau kann man das im Vergleich zu manch anderen hier vorgestellten Holzarten eher preiswerte Tulpin finden. Allerdings eher als Blindholz zwischen Edelholzfurnieren beispielweise im Klavier- und Flügelbau.
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