Meine Ausstellungsstücke auf diversen Märkten - vorzüglich polierte Pilze - haben den Hang dazu, ein unbeholfenes Fachgespräch zu verursachen. Robinie als Bezeichnung ist schon den meisten meiner Besucher ein Begriff, doch die eindeutige Zuordnung fehlt. Weise ich dann auf die Akazie hin, kommt den Leuten wieder das Bild des bis zu 20 Meter hohen Baumes in den Kopf, der sich auch gerne mal an Straßenrändern aufhält.
Um dieser Verwirrung die Krone aufzusetzen folgt nun die Auflösung: echte Akazien gibt es in unseren Breiten nicht. Sie wachsen in den Tropen und Suptropen Asiens und Amerikas. Aus Nordamerika wurde statt dessen vor gut 300 Jahren die Robinie (wieder) hier eingeführt, die aufgrund Ihres augenscheinlich vergleichbaren Aufbaus auch als falsche Akazie bezeichnet wird. Vor der letzten Eiszeit war diese Baumart im übrigen auch hierzulande heimisch.
Das Holz selbst ist hart und gut bearbeit- sowie sehr gut polierbar. Man findet verschiedenste Farbnuance in Splint und Kern. Von weiß über gelblich bis hin zu grünstichig über braun nach schwarz ist so ziemlich alles vertreten, was Drechselarbeiten attraktiver macht.
Verwendung findet erstklassiges Robinienholz vor allem als Parkett, wird aber auch aufgrund seiner außerordentlichen Witterungsbeständigkeit auch als Konstruktionsholz für den Außenbau verwendet.
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