Vor allem noch als Dorflinde manch einem Leser ein Begriff ist dieser bis zu 40 Meter hohe Baum vor allem Lieferant für Leichtbauholz und Rohstoff vor allem für Holzbildhauer. Aber auch in der Drechselkunst ist der Linde durchaus einen Platz zuzuzweisen. Aufgrund des relativ geringen Anschaffungspreises und der wegen seiner geringen härte recht einfachen Bearbeitbarkeit, würde ich Lindenholz jedem Drechselanfänger empfehlen, da sich das Ergebnis in der Regel durchaus sehen lässt. Das Holz ist nach der Bearbeitung einfach zu polieren und hat eine sehr angenehme und weiche Oberfläche. Früher war Lindenholz erste Wahl für den Leichtbau, hier beispielweise im Flugzeugbau, bis es von dem Balsaholz nach und nach abgelöst wurde. Um nochmal auf Baum und Geschichte zurückzukommen: Die Linde kann mehrere tausend Jahre als werden und manche Exemplare erreichen Stammdurchmesser von drei Metern und mehr. In Deutschland unterscheidet man Winter- und Sommelinden. Von Germanen und Slaven als heiliger Baum verehrt, ist die Linde in Kroation die Untereinheit der dortigen Währung (=Lipa). Und angeblich sind hier in unserem Land ganze 850 Ortschaften nach Ihrer damaligen Dorflinde benannt worden.
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