Der wohl bekannteste Baum in Deutschland hat seine Stärken vor allem dort, wo bestädiges Holz von Nöten ist: im hochwertigen Innanausbau, im Schiffsbau oder beispielweise für Fässer. Vor allem hier und in Frankreich vorkommende Arten sind die Stiel- und die Traubeneiche. Dem Drechseln dieses Holzes habe ich in letzter Zeit etwas abgeschworen, wohl auch deshalb, weil es gerade auch einheimisch wesentlich sehenswertere Gattungen als diese gibt. So könnten meine bisherigen Arbeiten mit gesagtem Werkstoff wohl eher passend zu der Wohzimmereinrichtung längst verstorbener Artgenossen als zum heutigen Trend passen. Die groben Poren dieses Holzes und die nicht wirklich attraktive Farbgebung sorgen dafür, dass auch direkt aus der Maschine die Uhr oder das Teelicht bereits antik wirkt. Bei unserem hier dargestellten Ausstellungsstück sorgte erstmals etwas schwarze Farbe dafür, alles nur Erdenkliche aus dem Werkstoff herauszuholen. Die Bearbeitbarkeit von Eichenholz schließt sich nahtlos an die bereits beschriebenen Kriterien an: durchschnittlich. Wer etwas aus Eiche von mir haben möchte, den bediene ich natürlich gerne, aber dem Drechsler, der sich für dieses Artikel interessiert, würde ich doch dann getrost zu Hölzern mit vergleichbarer Eigenschaft aber gehobenerer Optik raten - beispielsweise Padouk.
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